Sonntag, 3. November 2013

BEWERTUNG DES I. REICHES

Das I. Reich wird gerne als "seltsame Konstruktion" dargestellt, bei der man nicht einmal weiss, ob es sich um einen Staat gehandelt hat. Auch weiss man angeblich nicht, ob es ein Deutsches Reich war oder nicht.

Der Begriff Reich, der heute aufgrund der Nazizeit etwas kritisch gesehen wird, bedeutete zunächst, dass diese Kostruktion sich in der Nachfolge des antiken Römischen Reiches (Imperium Romanum/Romanorum) sah. Eigentlich war der Osten des Römischen Reiches mit der Hauptstadt Byzanz, bzw. Konstantinopel noch existent. Aber er befand sich zur Zeit der Kaisergründung Karls I. (des Grossen) unter Bedrängnis und - wie einige zeitgenössische Quellen berichten - unter weiblicher Herrschaft. Das waren damals Gründe (oder Vorwände), ein neues Reich als Nachfolgereich des Römischen Reiches zu finden.

Als das Reich Karls des Grossen dann in drei Teilungsverträgen geteilt wurde, ging die Kaiserkrone nach einigen Turbulenzen auf das östliche Frankenreich über. Die dortigen Könige mussten aber das ganze Mittelalter hindurch immer noch nach Rom ziehen, um die Kaiserkrone zu empfangen.
Das entstandene Reich dehnte sich in der Folgezeit territorial aus und umfasste in seiner Hochzeit drei Königreiche, nämlich das deutsche Königreich, das burgundische Königreich und das italische Königreich ("Reichsitalien").

Das Gesamtreich wurde dann Imperium Romanum (Romanorum) oder Sacrum Imperium o. ä. genannt. Erst gegen Ende des Mittelalters, als viele burgundische und itali(eni)sche Gebiete verloren gingen, prägte sich die Bezeichnung "Heiliges Römisches Reich Deutscher Nation" ein.
Häufig wird gesagt, dass dieses Reich kein Staat im modernen Sinne sei und sich auch nicht als deutsch ansah. Das ist nur bedingt richtig. Es gab sicher im Diskussionsprozess einer Reichsreform seit dem ausgehenden Mittelalter Überlegungen, wie eine Staatlichkeit des Reiches auszusehen hätte. Eine wichtige Institution war der Reichstag, dessen Aufgaben und Bedeutung durch die Reichsreform Maximilians I. klarer umrissen wurden. Seit 1663 tagte er als Immerwährender Reichstag in Regensburg. Man errichtete auch Reichskreise, erhob den Gemeinen Pfennig als Reichssteuer und erschuf Institutionen wie das Reichskammergericht. Der Gemeine Pfennig konnte sich aber nicht durchsetzen und ein Nachfolger von ihm, der Kammerzieler, finanzierte schliesslich nur das Reichskammergericht. Das Reich verfügte auch über eine Reichsarmee für die Reichsexekution (nach innen und nach aussen), die im Gegensatz zur Kaiserlichen Armee dem Reichstag unterstand und noch gegen Frankreich und das Osmanische Reich gute Dienste leistete, aber in späterer Zeit nahezu bedeutungslos war (z. B. gegen Preussen).
Es gab ferner eine umfangreiche juristische Literatur zu diesem Thema.
Dafür, dass das es schon damals eine deutsche Identität gegeben hat, gibt es auch viele Belege. Ein Beispiel seien nur einmal die Wandkritzeleien von Deutschen Landsknechten auf ihren Italienfeldzügen.

Dass es dann aber nicht zu einer Stabilisierung dieses Reichskörpers kam, lag am Erstarken der zentrifugalen Kräfte im Reich, die von innen und aussen gefördert wurden.  Dabei war es nicht so, dass die Macht des Kaisers zu Lasten aller Partikulargewalten geschwächt wurde, sondern dass sich v. a. die stärkeren Territorialfürsten sowohl gegen den Kaiser als auch gegen die kleineren Territorialfürsten wie Ritter (niederer Adel) und einige Städte durchsetzen konnten.
So ging das Reich langfristig seinem Untergang unter Napoleon 1806 entgegen.
Aussenpolitisch geriet es in die Zange zwischen Frankreich im Westen und dem Osmanischen Reich im Südosten, sowie einiger anderer Bedrohungen. Innenpolitisch wurde es durch das Erstarken der Reichsfürsten und die Reformation geschwächt.
Es gab dennoch immer wieder Versuche, das Reich zu stabilisieren, z. B. unter Karl V. sowie mehrfach im Dreissigjährigen Krieg. In diesem letztendlich für Deutschland verheerenden Krieg hatten die Kaiserlichen um 1630 herum beispielsweise eine Zeit lang die Nase vorn, scheiterten dann aber nicht nur an äusseren Gegnern, sondern an inneren Zerwürfnissen sowohl unter den Fürsten als auch direkt am Hofe.

Es ist generell falsch, das I. Reich bzw. Altreich als durch und durch schwach hinzustellen. Es war über mehrere Jahrhunderte in der Lage, sich politisch und militärisch zu behaupten. Bei frühen Feldzügen gegen den Osten war es stark bis hin zur Expansion (moralisch fragwürdig), bei den Italienfeldzügen in der Zeit der Renaissance konnte es seine Stellung auch behaupten, nutzte aber seine Erfolge auf dem Schlachtfeld nicht wirkungsvoll aus. Am Ende fehlte aber nicht nur die politische Stärke und Einheit, sondern auch institutionelle und gesellschaftliche Modernisierungsschübe.
Auch wirtschaftlich war das Reich durchaus lange Zeit erfolgreich. In Deutschland entstand neben der Landwirtschaft eine grosse Handwerkstradition innerhalb der Zünfte und in späterer Zeit auch ein ausgeprägtes Manufakturwesen, dass aber sehr oft schon unter dem Einfluss der Territorialherren stand.
Im Norden bot die Hanse ein enormes Handesvolumen auf, dass allerdings in der Zeit der Entdeckungen nicht mehr konkurrieren konnte.
Ausserdem gab es ein ausgeprägtes Bergwerkswesen.

Wenn man aber aus der Sicht der Jahrtausendwende auf das I. Reich zurückblickt - in Der Spiegel gab es 2006 eine interessante Ausgabe über das Reich - dann stellt man nach rund 200 Jahren erstaunt fest, dass viele Gebiete, die damals zum Reich gehörten und heute noch teilweise deutschsprachig sind, sich erstaunlich deutlich vom heutigen Deutschland distanzieren. Dazu gehören die Niederlande, Belgien, Luxemburg, die Region Elsass, die Schweiz (Eidgenossenschaft), Österreich, das ehemals teilweise deutschsprachige Böhmen und das lange zum Reich gehörende Schlesien (länger als das ursprüngliche Preussen).

Bis 1989/90 sah es nicht einmal so aus, als ob man die deutschen Teilstaaten BRD und DDR einen könnte. Viele Menschen, die sich hinterher für die Deutsche Einheit aussprachen, waren in Wirklichkeit bis zur sog. Wendezeit dagegen oder gleichgültig. Das betrifft v. a. Politiker der damaligen linken Parteien, aber auch sehr viele des bürgerlichen Lagers. Letztere waren aber nicht aus Antinationalismus, sondern aus Ökonomismus oder Regionalismus bis hin zum Provinzialismus gegen die Deutsche Einheit.



DER MODERNE KAPITALISMUS II

WIRKMECHANISMEN DES HEUTIGEN SYSTEMS
und/oder: DIE DUNKLE SEITE DES WESTENS


Einleitung

Viele Menschen denken, der "Westen", in dem der moderne Kapitalismus entstanden ist, sei zusammengesetzt aus liberal-demokratischen Staaten. Dieser Begriff impliziert die Begriffe Freiheit und Volkssouveränität, also prinzipiell Selbstbestimmung und hat eine positive Konnotation. Dem ist aber nicht immer so. Das heisst aber nicht, dass Diktaturen wie z. B. kommunistische oder nationalsozialistische besser wären. (Die Tatsache, dass sich inzwischen auch in Diktaturen kapitalistische Elemente herausbildeten, lassen wir zunächst einmal beiseite.)
Wir müssen also die Wirkmechanismen dieses Systems untersuchen. Die Unterüberschrift wurde dazu gewählt, die Doppelbödigkeit des Systems zu beschreiben und sie ist auch an einen Spiegel-Artikel angelehnt, der diese Doppelbödigkeit, die besonders nach dem Sieg im Kalten Krieg herauskam, besonders gut beschreibt. Das ist nicht nur uns aufgefallen, sondern interessanterweise auch dem Polithistoriker Daniele Ganser (Parallelgedanke).


Freiheit und Scheinfreiheit

Es ist nur so, dass dieses Bild, diese Aussenwirkung, ein paar Risse hat. Man muss damit zumindest das politische und wirtschaftliche Subsystem getrennt untersuchen und fragen, ob, wie und wo sie zusammenwirken.
Zunächst einmal kann man in kapitalistischen Staaten liberaler Prägung wählen gehen. Das ist historisch betrachtet ein deutlicher Freiheitsfortschritt. In einer Ständegesellschaft ging das so noch nicht. Der Mensch ist - frei nach der Französischen Revolution - zum (Staats-)Bürger, also "citoyen" geworden. Aber schon nach dieser Revolution bemerkten Zeitgenossen wie Karl Marx, dass es bei den neu errungenen Freiheitsrechten eine Hierarchie gab und dass z. B. das Recht auf Eigentum einen besonderen Vorrang genoss. Die Französische Revolution trug also den Keim einer Bürgerlichen Revolution in sich, und zwar ist damit jetzt nicht der Staatsbürger (citoyen) gemeint, sondern der Besitzbürger (bourgeois).


Warum?

Dementsprechend kann man in modernen Liberaldemokratien zwar wählen und frei seine Meinung äussern - was historisch ein nicht zu unterschätzender Fortschritt ist, man kann aber nicht so einfach etwas damit ändern. Woran das liegt, muss man extra untersuchen. Um nicht unter einem Wust von Fakten die Kernaussage zu begraben, bringen wir sie gleich jetzt:
Wenn man in liberalen Demokratien wählen kann, muss man sich fragen, WAS man denn wählen kann!
Auf politischer Ebene (System) kann man z. B. Einzelkandidaten oder Listen von Kandidaten wählen, die man meistens nicht selber aufgestellt hat. Auf wirtschaftlicher Ebene oder in anderen Bereichen wie der Justiz kann man z. B. fast gar nichts wählen. Es gibt da gewisse Einschränkungen, z. B. im deutschen Betriebsverfassungsgesetz oder bei Richterwahlen in den USA. Prinzipiell darf man aber zwar seinen Präsidenten oder Regierungschef wählen, nicht aber seinen direkten Chef auf der Arbeit. Und damit unterliegt das Recht der Wahlfreiheit deutlichen Einschränkungen.
Hinzu kommt noch, dass auf wirtschaftlicher Ebene der "mündige Bürger" in diesem System dazu neigt, sich selbst zu strangulieren. Er hat nämlich unterschiedliche Interessen als Arbeitnehmer und Kunde. Als Kunde will er seine Ware billig, gut und schnell haben, als Arbeitnehmer beutet er sich damit aber aus.
Es kann sogar noch ein Faktor auf politischer Ebene dazu kommen (womit wir oben wieder anknüpfen). Der Mensch in einer modernen Liberaldemokratie kann zwar frei seine Meinung sagen, es stellt sich aber die Frage, ob er das tun sollte. Denn schon J. Edgar Hoover vom FBI lobte die Demokratie aus Geheimdienstsicht dafür, dass die Menschen dazu neigten, ihre Meinung offen zu sagen und nicht konspirativ und er daher als Geheimdienstmann klar sehen könne, wo er bei seinen Ermittlungen (Spionage) ansetzen müsse. In heutigen Zeiten des Internets ist diese Entwicklung noch viel extremer. Der Mensch kann sagen, was er will und tut dies auch reichlich, aber er wird überall abgehört und aufgezeichnet, modern ausgedrückt "mitgeloggt". Das heisst er läuft in die Falle ("It's a trap.")!


Ethnie und Religion im Kapitalismus

Eine kontroverse Diskussion ist auch, was mit den traditionellen Gruppenidentitäten in der Gesellschaft wird. Gehen sie im Kapitalismus unter?
Einige sagen ja. Darunter Ted Kaczynski (siehe: Manifest desUNA-Bombers), der die These vertritt, dass die angeblich systemkritischen linken Bewegungen der 60er-Jahre in Wirklichkeit systemstabilisierend ("immanent") waren und den Kapitalismus bzw. die moderne Industriegesellschaft stabilisierten, indem sie interne Friktionierung auflösten oder schwächten.
Auf der anderen Seite gibt es Theoretiker, die behaupten, dass die alten vorkapitalistischen Gruppenbildungen und Verwerfungen in der kapitalistischen Gesellschaft weiterbestehen werden. Dazu gehören Immanuel Wallerstein und Etienne Balibar (siehe: Rasse, Klasse, Nation). Möglicherweise bleiben aber nicht alle dieser vorkapitalistischen Gesellschaftselemente erhalten oder sie werden transformiert.

Wir schliessen uns eher der zweiten These an, aber nicht ausschliesslich. Die traditionellen Verwerfungen der Gesellschaft werden im Kapitalismus nicht alle abgeschafft, aber "passend gemacht". Das heisst, entweder sie passen bereits oder sie werden transformiert oder sie werden abgeschafft oder sie können nur noch in Nischen existieren.

Ein gutes Beispiel ist Religion. Kann sie im Kapitalismus weiterexistieren?
Es kommt darauf an, wie man sie definiert.

Nehmen wir z. B. das Christentum. Das traditionelle Christentum geht davon aus, dass Gott Jesus als seinen Sohn auf die Erde schickt, dieser hingerichtet wird und wieder aufersteht, die Menschen für ihre Sünden erlöst und dass letzten Endes das jüngste Gericht die jetzigen irdischen Verhältnisse aufräumen wird. Und das möglichst bald, also kurz nach dem Tode Jesu (Christi)!
So etwas funktioniert natürlich nicht im modernen Kapitalismus. Denn dieses System ist darauf angewiesen, dass man in die Zukunft plant und sich wirtschaftlich weiterentwickelt, nicht, dass man starr auf das baldige Weltende wartet. Auch will der materialistische Kapitalismus nicht, dass man sich zurückzieht und vergeistigt über den Zustand des Seins nachdenkt (meditiert). Er braucht ja wirtschaftlich produktive Menschen.
Etwas anderes funktioniert aber schon: Wenn man das Christentum so modifiziert, dass es nur ideologischen Kitt stellt und eine Netzwerkfunktion besitzt, sei es nur, um den Menschen Halt zu geben, sei es, um diese Netzwerke gleich zum Geschäftemachen zu benutzen, dann ist das aus Sicht des Systems gut.
Man spricht auch von "säkularisiertem Christentum". Ähnlich kann man auch die anderen Religionen entsprechend säkularisieren - gerade dem Judentum wird diese säkularisiert-materielle Netzwerkfunktion häufig vorgeworden, es funktioniert aber auch bei anderen Religionen. Immerhin ist dies eine Option.
Antikapitalistische Passagen der jeweiligen Lehre werden dann einfach übersehen!

Ähnlich verhält es sich mit der ethnischen Identität, sei sie nun gefühlt (subjektiv) oder wirklich vorhanden (objektiv).
Man kann etwas schärfer auch von Ethnizismus, Nationalismus oder gar Rassismus sprechen.
Auch hier muss man ein "sowohl als auch" setzen, was auf den ersten Blick etwas halbherzig wirken mag, in Wirklichkeit aber sinnvoll ist. Der klassische Ethnizismus kann dem Kapitalismus Sand ins Getriebe streuen, weil ethnische Spannungen Reibungsverluste bedeuten können, er kann aber auch antreibend wirken. Zum einen kann er ethnische Spannungen als Konkurrenzfaktoren antreiben und ausnutzen und damit die Ausbeutungsintensität erhöhen. Zum anderen kann man durch Diskriminierung bestimmter Ethnien aber auch sicherstellen, dass man eine Gruppe von Menschen hat, die einfache und unbeliebte Arbeiten macht.
Man kann z. B. Osteuropäer in Westeuropa einsetzen, um einfache Haushaltsdienstleistungen verrichten zu lassen. Das ist zwar moralisch verwerflich (vulgo: "Scheisse), aber im Sinne des Systems durchaus praktisch.
Ebenso hat man es früher in Frankreich mit der Bretagne gemacht. Die Frauen aus einfachen bretonischen Familien arbeiteten bei der feinen Pariser Gesellschaft als Haushaltshilfen oder gleich im Puff.
In Japan könnte man die Burakumin grob in diese Kategorie einteilen, allerdings handelt es sich dabei eigentlich um keine Ethnie, sondern um eine ausgegrenzte japanische Subgruppe, die aber von manchen Wissenschaftlern als "Quasi-Ethnie" betrachtet wird. Diese Gruppe wurde schon in der Edo-Zeit unter dem Shogunat Tokugawas ausgegrenzt und für Arbeiten eingesetzt, die mit Blut, Tod und Lederverarbeitung zu tun hatten.



Samstag, 7. September 2013

BEWERTUNG DES II. REICHES

Das II. Deutsche Reich, offiziell nur Deutsches Reich, inoffiziell auch Bismarckreich oder Kaiserreich genannt, ist in seiner Bewertung immer noch Gegenstand heftiger Kontroversen.

Die Ursache hat es darin, dass es nicht demokratisch war und als sehr militaristisch galt.

In der Tat wurde dieses Reich durch Krieg erschaffen (1870/71) und ging durch Krieg zugrunde.
Das Land wurde durch einen Monarchen (Kaiser) regiert, hatte aber auch einen Reichstag, der von der männlichen Bevölkerung gewählt werden konnte.
Allerdings mochte der Kaiser den Reichstag nicht und besonders die darin erstarkende SPD.
In dieser Partei herrschte übrigens anfangs noch die marxistische Strömung vor.
Das Problem ist auch, dass die damaligen politischen Entscheidungsträger nicht gelernt haben, mit ihrer gewachsenen Verantwortung/Macht geeignet umzugehen.
Das Deutsches Reich war ein politisch und wirtschaftlich starker Staat, der auf eine lange Phase der Kleinstaaterei und wirtschaftlichen Rückständigkeit folgte. Diese eigentlich gute Entwicklung zeitigte aber eine Einstellung am Rande zum Grössenwahn und einen Trend, sich dem Imperialismus der anderen europäischen Grossmächte anzuschliessen oder ihn sogar noch zu übertreffen. Der sehr spät geeinte Staat hatte das Auftreten eines Zu-Kurz-Gekommenen.

Man muss diesen Fehlentwicklungen (aus heutiger Sicht gesehen) aber auch positive Errungenschaften entgegenstellen und sie zumindest ein wenig relativieren.
Viele Denkweisen, die damals im Deutschen Reich vorherrschten, lagen noch im Trend der Zeit, auch wenn das nicht alles entschuldigen kann. Überall herrschte Autoritarismus vor und die Demokratie in Europa noch als eine von mehreren möglichen Staatsformen. Sie galt bei vielen als schwache, ja sogar dekadente Regierungsform.

Das Deutsche Reich lieferte wirtschaftlich einen beeindruckenden Aufschwung. Es gab nach der Gründereuphorie einen Gründerkrach und dann einige weitere wirtschaftliche "Dellen", die letzte übrigens kurz vor dem Ersten Weltkrieg. Insgesamt kann die damalige Deutsche Wirtschaft aber als Erfolgsmodell gesehen werden. Deutschland war stark in der Stahlbranche, der Elektroindustrie, Chemie, Pharmazie und in anderen Gebieten.

Ebenso aufstrebend war die Wissenschaft. Das Deutsche Reich errang viele Nobelpreise und war sowohl in den Naturwissenschaften als auch in den Geisteswissenschaften sehr stark. In letzteren z. B. in den Altertumswissenschaften. Allerdings waren viele Wissenschaftler autoritär und antidemokratisch gesinnt.
In einigen Punkten kann man sogar sehen, wie Elemente des Faschismus vorweggenommen wurden. Es gab allerdings auch liberale Wissenschaftler wie z. B. der Historiker Ludwig Quidde.
Die Wissenschaft förderte z. B. in den Bereichen Physik, Chemie und Pharma die heimische Wirtschaft.

Besonders schlimm ist die Art, wie sich das an sich gut funktionierende Deutsche Reich selbst zugrunde richtete. Der Erste Weltkrieg wurde im Prinzip ohne wirklichen Grund geführt. Die Position der Mittelmächte, also des Deutschen Reiches und Österreich-Ungarns, war viel besser als perzipiert. Leider phantasierte man sich damals in eine paranoide Einkreisungsvorstellung hinein.
Stattdessen hätte man überlegt abwarten sollen, was die anderen Mächte machen. Es ist unwahrscheinlich, dass diese von sich aus "einfach so" angegriffen hätten.
Als Entgegenkommen hätte man auch regionale Volksabstimmungen bzgl. umstrittener Gebiete abhalten können, denn es hat keinen Sinn, Menschen langfristig gegen ihren Willen zu beherrschen. Allerdings hätte man keine Gebiete ohne Volksabstimmung abtreten sollen.
Wenn man so will, wäre das eine Situation ähnlich der nach dem Krieg, nur dass dann die Gebiete ohne Volksabstimmung oder nach manipulierten Volksabstimmungen abgetreten wurden.




BEWERTUNG DER BRD

Die BRD kann insgesamt positiv bewertet werden, sie sollte aber auch nicht glorifiziert werden.

Die BRD ist ein Staat, der seinen Bürgern freie Wahlen bietet, Meinungsfreiheit und andere bürgerliche Freiheiten. Wirtschaftlich gilt die BRD als wohlhabend, gleichzeitig hat sie aber auch einen Sozialstaat, der abfedernd wirkt. Problematisch sind allerdings Sozialkürzungen, die bislang ausgerechnet unter einer rot-grünen Regierung ihren Höhepunkt hatten
In der BRD gibt es ausserdem keine Todesstrafe.

Dieser Liberalismus ist allerdings nicht nur freiwillig geschehen. Auch wenn da Grundgesetz von Deutschen formell beschlossen wurde, ist das System doch durch den Sieg der Alliierten im Zweiten Weltkrieg über das Deutsche Reich durchgesetzt worden. Damals wurde Deutschland unter den Besatzern aufgeteilt und der Westen erhielt eine entsprechende Verfassung.

Kritisch muss man auch sehen, dass in "bürgerlichen" Staaten, die die Freiheitspostulate der Französischen Revolution übernommen haben, bestimmte Freiheitsrechte de facto höher gewichtet werden als andere. Dazu gehört v. a. das Recht auf Eigentum.
So hat zwar theoretisch und ein bisschen praktisch jeder Bürger gewisse Freiheitsrechte, die meisten Freiheitsrechte haben aber die ökonomisch starken Bürger oder sonstigen Akteure. 
Freiheit nach diesem Verständnis meint daher die Freiheit des wirtschaftlich Starken!
In den Termini der Zeit nach der Revolution könnte man sagen, dass der Bourgeois (Besitzbürger) stärker ist als der Citoyen, dass also durch die bürgerlichen Revolutionen die Bourgeoisie herrscht. 

In der BRD ist das lange Zeit etwas kaschiert worden, da 1. die alliierten Siegermächte noch "den Daumen drauf hatten" und 2. während des Kalten Krieges eine rote Bedrohung herrschte, die zwar politisch-militärisch gefährlich bis existenzbedrohend war, sozial aber in der Tat progressive Wirkungen zeitigte. 

Neben der Einschränkung der Bürgerrechte durch wirtschaftlich potente Akteure gibt es auch eine Einschränkung durch den Staat selbst. Die Strafverfolgungsbehörden neigen immer mehr dazu, die Freiheitsrechte des einzelnen Bürgers einzuschränken. Vordergründig wird das - wie üblich - durch die Existenz äusserer oder innerer Feinde begründet. Im Kalten Krieg gab es eine kommunistische Bedrohung von aussen (Osten) und eine linksterroristische Bedrohung von innen. 
Inzwischen würde es keinen Sinn mehr machen, eine kommunistische Bedrohung zu konstruieren - auch wenn das einige immer noch versuchen. An diese Stelle ist aber der (politische) Islam gerückt. Das heisst nicht, dass dieser vollkommen ungefährlich wäre, wie auch der Kommunismus nicht ungefährlich war, aber er wird ganz klar als Popanz instrumentalisiert, um bürgerliche Freiheiten einzuschränken. 

Ein weiterer Kritikpunkt ist, dass die BRD von ihrer Verwaltung her nicht stark ist. Zum einen sind durch die alliierten Siegermächte die Bundesländer sehr stark gemacht worden, was Deutschland dezentralisiert hat. 
Das heisst nicht, dass starke Regionen nicht der deutschen Geschichte entsprächen oder sogar falsch oder sinnlos wären, aber ein Staat sollte nicht durch Partikularismus und Provinzialismus zu sehr geschwächt werden.

Unabhängig von dieser Bund-Länder-Tarierung ist die bundesdeutsche Verwaltung allgemein sehr schwerfällig und wird durch viele Überregulierungen blockiert. Das heisst nicht, dass das nicht jeder von seinem Land dächte, aber in der BRD ist die Regulierungswut wirklich im oberen Bereich. 

Dienstag, 27. August 2013

GEIST (BEWUSSTSEIN)

Das philosophische Gegenstück zu Materie wäre der Geist.

Man kann ihn auch als Bewusstsein, Ideenwelt oder so ähnlich bezeichnen.

Traditionell geht man davon aus, dass vom Geist die Kraft (Impuls) ausgeht, die die Materie beherrscht.
Das liegt nahe, dass man das eigene Ich ja auch als denkendes und handelndes Subjekt wahrnimmt.
Kurz zusammengefasst wird das unter die Formel: "Das Sein bestimmt das Bewusstsein".

Einige philosophische Ansätze und weite Bereiche der modernen Naturwissenschaften gehen aber von einem anderen Lagebild aus: Sie sehen den menschlichen Geist (Bewusstsein) als abhängige Funktion der Materie. Wenn bspw. die biologischen Grundlagen nicht funktionieren, lässt auch die Geistestätigkeit nach und kann sogar absterben.

Das heisst aber nicht, dass der Begriff Geist per se überflüssig ist. Wenigstens sieht die hier vertretene Meinung das anders. Der Geist und seine Erforschung sind sehr wichtig, allerdings existiert der Geist nicht unabhängig.

Wichtige Annäherungen an den Begriff Geist bzw. Bewusstsein finden sich im Deutschen Idealismus, aber auch bei auf ihn folgenden Junghegelianern, die sich schon dem Materialismus verschrieben haben.
Weitere Denkschulen, die sich der Thematik annehmen, sind Existentialismus und Phänomenologie.
Als sich die moderne Psychologie von der Philosophie emanzipierte, beschäftigte sie sich auch sehr häufig mit entsprechenden Themen, obwohl einige Psychologen Begriffe wie Geist, Bewusstsein und sogar Seele (Psyche) ablehnen.

Ein wichtiger moderner Bewusstseinsforscher ist Julian Jaynes. Er beschäftigte sich nämlich mit dem Ursprung des Bewusstseins. Seine Theorie geht davon aus, dass der Mensch früher eine bikamerale Psyche hatte, die dann irgendwann zusammengebrochen ist. Unter bikameraler Psyche versteht man grob gesagt eine Psyche, die aus zwei Teilbereichen besteht, einem (subjektiv) göttlichen und einem normal-irdischen. Von diesem göttlichen Bestandteil des Bewusstseins wurden dann in der Antike Befehle ausgesandt, die dann das menschliche Verhalten beeinflussten. Bei besonders religiösen Menschen kann man das heute noch finden.
Der Zusammenbruch des bikameralen Bewusstseins hat dann dazu geführt, dass der Mensch sich selbst erkannte, wie er wirklich ist und das moderne Bewusstsein entstand.


BEWERTUNG DES INDIVIDUALISMUS

Moderne Gesellschaften werden oft als individualistisch bezeichnet. Das wird mal als fortschrittlich und mal als zersetzend bezeichnet.

Der Individualismus ist richtig verstanden eine sehr wichtige Errungenschaft. Sie musste lange und mühsam erkämpft werden.

Es ist davon auszugehen, dass der Mensch als Individuum Zwängen durch seine multiplen Gruppenzugehörigkeiten unterworfen ist, die seine naturmögliche Entwicklung und Entfaltung hemmen.
Man sollte Individualismus aber nicht so auslegen, dass man jedes Eingebundensein in Gruppen und jede Gruppenverantwortung leugnet. Das wäre ein atomistischer Individualismus, wenn man so will ein Hyperindividualismus.
Die Gesellschaft funktioniert zwar grob betrachtet wie ein Räderwerk, in dem die Zahnräder ineinander greifen müssen, was für Kollektivismus (Systematismus) statt Individualismus sprechen würde. Nur leider führt diese soziale Rollenverteilung mit ihren Rollenerwartungen dazu, dass die Entwicklungsmöglichkeiten des Individuums deutlich unterdrückt werden.


Bedingungen des Individualismus'

Will man diese Erkenntnisse praktisch umsetzen, dann muss man feststellen, dass man erstens in einem freiheitlich verfassten Land leben und zweitens über ausreichend Geld verfügen muss, um diese Freiheitsrechte auch durchzusetzen. Das heisst noch konkreter, dass ich überall wo ich lebe, also in allen sozialen Gruppen, auf meine individuelle Freiheit so gut es geht achten muss. Ich darf weder in der Familie abhängig sein, noch im Beruf, noch sonstwo. Zumindest nicht über Gebühr, denn geringe Abhängigkeiten sind unvermeidbar. Man nähert sich dem Ziel der Unabhängigkeit sozusagen asymptotisch. Gerade im Beruf ist eine gewisse Hierarchie nicht vermeidbar. Auch bei seinen Freizeitaktivitäten muss man Abhängigkeiten zu verhindern suchen.

Das heisst aber nicht, dass man nun freischwebend "irrlichtern" sollte. Man sollte sich stattdessen weise Mitmenschen als "Coach" nehmen, nicht aber als über einem stehender "Lehrer"! Interessanterweise findet man auch in der Populärkultur diesen Gedanken mit Coach und Lehrer, der gleichrangig ist und nicht höherrangig (vgl. Nora Tschirner).

Es ist immer wieder interessant und gleichzeitig traurig, wie man ganz konkret im Alltagsleben erleben muss, wie sich Menschen gegenseitig blockieren und in ihrer Entfaltung hemmen. Man kann feststellen, dass viele Probleme durch den banalen Vorgang lösbar wären, dass man jedem Menschen einen eigenen abschliessbaren Raum zur Verfügung stellen würde, in den aber Kommunikationsleitungen nach aussen gelegt sind.


Grenzen des Individualismus'

Der Individualismus hat natürlich auch Grenzen. Und die liegen kurz gesagt in der Produktion und in der Reproduktion. Daneben ist es wichtig, dass man die Selbstverwirklichung nicht soweit betreibt, dass man sich und anderen schadet. Man kann das Ganze ungefähr betrachten wie das Spiel mit Pflicht und Kür.

Mit Produktion ist die Herstellung von Gütern gemeint, besonders aber von lebenswichtigen Gütern. Zur Produktion kann man auch die Produktion von Dienstleistungen (kurz: die Dienstleistungen) rechnen.
Man kann und sollte sich selbstverwirklichen, aber nicht einfach auf Kosten der Produktion. Würde man dies tun, würde man die Konsequenzen bald zu spüren bekommen. Hier liegt ja auch ein Hauptkritikpunkt an der Hippiebewegung, die Gutes und Schlechtes gebracht hat.

Die Reproduktion ist aus naheliegenden Gründen genauso wichtig. Der Mensch muss sich biologisch selbst erhalten. Zumindest gilt das so lange, wie er nicht mit Hilfe der Biotechnik andere Mittel und Wege der Selbsterhaltung gefunden hat.
Auch hier ist die Hippiebewegung ein gutes Beispiel. Die Bewegung hat einerseits freie Liebe gepredigt, andererseits aber durch extreme Selbstverwirklichung und Kampf gegen familiäre Zwänge die Reproduktion gefährdet. Ein Bekenntnis zur Paarbeziehung zur Aufzucht der Kinder bedeutet nicht, dass man sich reaktionären Familienzwängen unterwerfen muss. Man muss sich z. B. nicht von seinen Eltern sagen, ob man die Haare kurz oder lang zu tragen hat. Man sollte aber in der Lage sein, Kinder grosszuziehen.

Die Vermeidung von Schaden wurde als weitere Grenze des Individualismus' genannt. Das ist auch wichtig.
Auch hier kann man die Hippiebewegung als Beispiel heranziehen. Rockstars, die damals wilde Musik machten und sich Drogen "reinpfiffen", haben sicher ein interessantes Leben gehabt. Man denke an Jefferson Airplane. Sie haben damit die engen Regeln der Familie abgeschüttelt. Doch viele haben auch ein kurzes Leben gehabt. Anfangs als rebellisch geltende Exzesse wie musikalische Exstase, Drogenkonsum und ein insgesamt unregelmässiger Lebensrhythmus haben ihre Körper und Geister zerstört. Man denke an Jim Morrison und Janis Joplin.

Doch Vorsicht: Menschen, die sagen, "Der Individualismus hat Grenzen!" sind oft Reaktionäre.
Sie wollen einem ihr Konzept vom Leben aufzwingen, z. B. ihre Art und Weise, sein Blumenbeet zu pflegen.
Das kann man getrost vergessen. Die Grenzen des Individualismus lieben in der Produktion und Reproduktion und in der Vermeidung von Schaden.











Samstag, 24. August 2013

ATHEISMUS UND RELIGIONSKRITIK

Die Konsequenz aus unseren Abhandlungen über Materialismus und Idealismus ist eine atheistische Weltbetrachtung.

Religion ist eine jahrtausendelange Lüge. Sie ist ein falsches Bewusstsein, dass Menschen lange Zeit beeinflusst hat. Auch die Entscheidungseliten waren von diesem falschen Bewusstsein betroffen.

Viele Menschen tun tief ergriffen, wenn sie von religiösen Themen reden. Aber es ist rein analytisch betrachtet nichts dahinter.
Die meisten Menschen sind deshalb Christ, weil das Gebiet, in dem sie leben, irgendwann einmal erobert und/oder missioniert wurde. Wäre es heidnisch geblieben, wären sie heute Heiden.
Beim Islam oder anderen Religionen verhält es sich ähnlich.
Die Argumentation, irgendein erleuchteter Heilsbringer habe von sich aus die Wahrheit gesagt, ist unsinnig. Ebenso könnte man in einer Matheklausur einfach irgendeine Lösungsmenge angeben und sagen, Gott habe einen auf direktem Leben erleuchtet. Nur was bei einer Klausur zu Gelächter oder Ärger führen kann, wird bei einer Weltreligion von Millionen Menschen geglaubt.

Dass religiöse Menschen selber nicht wirklich fest an ihre Religion glauben, sieht man daran, dass die Regierungen auch in Gebieten mit eschatologischen Religionen in die Zukunft planen. Beispielsweise ist die Landesregierung im katholischen Bayern stolz darauf, dass sie einen guten Verkehrswegeplan für die Zukunft erstellt hat.
Wieso eigentlich? Wenn die Welt sowieso bald untergeht - was Katholiken ja glauben müssen - dann benötigt man auch keinen Verkehrswegeplan!


Modern könnte man auch von einer Fantasywelt im Kopf sprechen. Und dieser Punkt führt auch zur Erläuterung der Frage, ob Religion, obwohl sie falsches Bewusstsein darstellt, auch gute Seiten haben kann.

Welche positiven Nebeneffekte kann Religion als falsches Bewusstsein haben?

- moralische Verbesserungen:
Es wird gerne behauptet, dass Religion den Menschen moralischer mache. Religionsgemeinschaften benutzen das gerne als Legitimation. Da muss man aber aufpassen. Denn in Gefängnissen kann man nicht sagen, dass die Anzahl der atheistischen Gefangenen in Relation zu ihrem Bevölkerungsanteil überhöht ist. Häufig ist es umgekehrt.
Religion kann aber trotzdem im Einzelfall disziplinierend wirken. Man kann das aber auch so interpretieren, dass die Menschen für die Eliten zu willfährigen Untertanen gemacht werden.
Besonders die in den USA höher ausgeprägte Arbeitsmoral als in Europa wird darauf zurückgeführt.

- Identitätsverstärkung:
Religion wird gerne zur Identitätsstärkung benutzt. Diesen Zweck erfüllt sie auch oft.
Der Nachteil in diesem Fall ist aber, dass man meistens das eigene Kollektiv auf Kosten der Nachbarkollektive stärkt und in der Folge Feindbilder aufbaut. Die Harmonie in der Gruppe geht also zu Lasten der Nachbargruppen.

-  Traditionsbewahrung:
Die Bewahrung von Tradition, die in religiösen Gemeinschaften selber sehr stark ist, kann auch ein Wert an sich darstellen. Es gibt aber auch Fälle, in denen sich Tradition als Last darstellt oder sogar alte Konflikte über Jahrhunderte konserviert.
In Europa stellt sich die katholische Kirche gerne als Bewahrerin der europäischen Tradition dar. Das mag bedingt stimmen, nur ist die Kirche
Man muss auch sehen, dass unsere moderne Zeit sehr volatil ist. Traditionswahrende Gruppen können da stabilisierend wirken.

- Ästhetik:
Aus meiner Sicht ist der Wert von Religion eher ästhetischer Natur. Hier besteht der einzige wirkliche Wert von Religion. Der Kirchenschmuck wie z. B. Holzschnitzereien kann sehr schön sein. Ebenso kann die Atmosphäre eines Klosters beruhigend wirken.

- weitere Vorteile sind Netzwerkbildung, musikalisch-künstlerische Ausbildung oder Altsprachenstudium.


Man muss aber vorsichtig sein, dass man durch die Anerkennung einiger Vorteile der Religion nicht diese in ihrer Gänze rehabiltiert. Die Religion bleibt in ihren Kernaussagen falsch.
Man kann sich aber vielmehr die Frage stellen, ob die oben genannten Funktionen von Religion anderweitig wahrgenommen werden können. Ein grober Ansatz wären Philosophenschulen, wie sie in der Antike existierten. So eine Struktur kann man nicht so mir nichts dir nichts aufbauen, aber sie wären ein guter Ansatz auf dem Weg, die Religionsgemeinschaften zu ersetzen.




Freitag, 23. August 2013

WELTHERRSCHAFT

Der IRC-Kanal #europa im IRCnet hat in mehreren Sitzungen beschlossen, nach der Weltherrschaft zu greifen. Zuletzt wurde dies in August-Sitzungen bekräftigt und sei hiermit offiziell verkündet!

Wir grüssen alle Mitstreiter, Gegner und Teilhaber der zukünftigen Machtelite!

Erreichbar sind wir über diverse IRC-Clients oder notfalls über Webchat:
http://webchat.xs4all.nl/

KRITIK DES WIRTSCHAFTSLIBERALISMUS

Wir konnten uns oben (s. o.) nicht zu einer generellen Kritik am Materialismus entscheiden.
Aber wir müssen uns dennoch gegen den besonders seit dem Ende des Kalten Krieges grassierenden Wirtschaftsliberalismus (sog. Neoliberalismus) klar wenden.

In Deutschland wird diese Linie durch die FDP vertreten, in den USA durch die Republikanische Partei, und zwar noch wesentlich stärker, weil erstens die Partei stärker ist und zweitens radikaler ist.
Es geht nicht darum, dem freien Markt jede Leistungsfähigkeit abzusprechen, oder ein Zurück zur sozialistischen Planwirtschaft zu wollen - damit werden allerdings auch Kritiker gerne mundtot gemacht.

Es geht vielmehr darum, zum einen die deutlichen Schwächen eines solchen Systems zu erkennen und zum anderen die Doppelmoral seiner Verteidiger zu durchschauen. Denn viele, die eine Anti-Staatsrhetorik bedienen, nutzniessen selber vom Staat.

Letzteres ist besonders interessant:
Die Verteidiger des Wirtschaftsliberalismus predigen zwar "mehr Markt - weniger Staat!" und "mehr Risikobereitschaft!", halten sich aber gerade nicht an diese Prämissen.
Viele Politiker und Wirtschaftsprofessoren, die diese Linie verfolgen leben selber oder selber auch vom Staat. Und auch viele Wirtschaftsführer, die primär vom Wirtschaften am freien Markt leben, verfügen über soviel Geld, dass ihnen die negativen Seiten des Marktes nichts anhaben können und ihnen ein weitgehend risikoloses Leben ermöglicht wird.
Die Härte des Marktes trifft aber nicht nur FDP-Politiker und Wirtschaftsprofessoren nicht, sondern auch Freiberufler wie Ärzte und Anwälte. Diesen Gruppen würde die FDP niemals die komplette Härte des freien Marktes zumuten. Den Arbeitern und Hilfsarbeitern dafür aber umso mehr.

Bei genauer Betrachtung will auch niemand von diesen Ideologen wirklich "weniger Staat". (Man muss generell aufpassen, wenn Bürgerliche weniger Staat forden.)
In Wirklichkeit wollen sie nämlich nur den Sozialstaat oder genauer gesagt einige Bereiche des Sozialstaates kürzen und nicht etwa den Sicherheitsstaat mit Armee und Polizei. Und sie wollen, wie oben gesagt, die Härte des Marktes eher gegen Arbeiter richten als gegen Freiberufler, höhere Beamte oder Politiker.

Hinzu kommt noch, dass die Staatseliten selber expansive Ziele verfolgen und dafür einen Repressionsapparat nach innen und nach aussen benötigen und dass die Wirtschaftseliten den Staat benötigen, um Infrastruktur und Bildung zu erhalten und um die Nachfrage nach Rüstungsgütern sicherzustellen.
Die Wirtschaftsverbände fordern zwar permanent geringere Steuern, denken aber interessanterweise keineswegs daran, die öffentlich zur Verfügung gestellten Güter oder die öffentliche Nachfrage nach Rüstungsgütern nicht zu nutzen.

Machen wir es konkret:
In Deutschland hat noch nie ein Kabinett mit FDP-Beteiligung nennenswert die Steuern gesenkt. Von den FDP-Politikern hat auch noch keiner auf sein Staatsgehalt verzichtet, geschweige denn die Partei selbst. Auch sind Kriege (Akteure hauptsächlich staatlich!) wie der Afghanistankrieg durch die FDP nicht verhindert worden.



BILDUNG AN SICH

In den Medien wird immer behauptet, "Bildung sei unser wichtigstes Kapital". Stimmt der Satz?

Ja und nein.

Es ist in der Tat so, dass vom heutigen Arbeitnehmer höhere formale Bildungsabschlüsse verlangt werden als früher. Daher gibt es ja seit einiger Zeit immer mehr einen Trend zum Abitur.

Auf der anderen Seite stimmt es einfach nicht, dass die Schüler mit den besten Noten später immer den grössten Erfolg haben, wenn man Erfolg an bürgerlichen Massstäben (Karriere, Einkommen) misst.
Woran liegt das?

Das liegt zum einen daran, dass die Bildung, die an den meisten (allgemeinbildenen) Schulen angeboten wird, sich nach wie vor nicht sehr um die Anforderungen der Berufswelt kümmert.
Es liegt zum anderen aber auch daran, dass es Menschen mit einem starken Ego gibt, die in der Schule (noch) anecken, sich später im Berufsleben aber erfolgreich durchsetzen können. Das heisst nun nicht im Umkehrschluss, dass man in der Schule ganz schlecht sein sollte oder dass jedem schlechten Schüler später ein grosser Erfolg beschieden sein wird. Es heisst aber schon, dass die Relevanz der Schule für das spätere Leben überschaubar ist.


Mittwoch, 21. August 2013

DIE SARRAZIN-DEBATTE

Thilo Sarrazin ist bekannt für provokante Äusserungen, im Jahre 2010 landete er aber mit "Deutschland schafft sich ab" den Coup.

Thilo Sarrazin beschreibt darin die von ihm so gesehene Gefahr durch Einwanderer in Deutschland. Sarrazin problematisiert besonders die Einwanderung von angeblich nicht integrationswilligen muslimischen Einwanderern, die auf interne deutsche Probleme wie Geburtenrückgang und Verdummung treffe und die Problemlage verstärke.

In der Folge wurde Sarrazin von vielen Medienvertretern und seinen Chefs bei der Deutschen Bundesbank scharf kritisiert, gleichzeitig aber von vielen Menschen aus der Bevölkerung gelobt. Es kam dabei zu einer ähnlichen Empörungswelle wie vorher bei der Debatte um Eva Herman.

Bei der auf die Buchveröffentlichung folgenden medialen Schlacht ging es nicht nur um die von Sarrazin gesehenen Integrationsprobleme, sondern auch um biologi(sti)sche Teile seiner Beweisführung.
Die Schlacht erfolgte erwartungsgemäss nicht nur in den Printmedien und in Radio und Fernsehen, sondern besonders im Internet und seinen Foren. Dabei zeigte sich eine starke pro-Sarrazin-Fraktion, die meinte "er hat (doch) recht!". Diese Fraktion gab sich als schweigende Mehrheit aus.

Hat Sarrazin recht?

PRO:
- es gibt viele Einwanderer mit einer oft hohen Geburtenrate
- es gibt Integrationsschwierigkeiten mit Einwanderern
- dazu gehören gesteigerte Aggressivität, Kriminalität und eine Blockadehaltung im Bildungswesen
- Einwanderer aus islamischen Ländern sind oft intolerant und versuchen, aggressiv zu missionieren

CONTRA:
- die Einwanderer wurden in der Mehrzahl nicht von "linken Gutmenschen" geholt, wie vielfältig behauptet,
  sondern von CDU-geführten Bundesregierungen;
  Ziel war es, für die BRD billige Arbeitskräfte zu gewinnen und die dt. Arbeitnehmer unter Konkurrenzdruck zu setzen
- die Einwanderer, die Ärger machen, machen es nicht aus genetischen Gründen, sondern weil sie aus  Krisengebieten
  oder Krisenmilieus stammen und oft eine hohe Kinderzahl haben (Stress beim Heranwachsen)
- bei ähnlichen Randbedingungen können auch Einwanderer im Bildungssystem erfolgreich sein;
  einige Migrantengruppen sind sogar besser als gebürtige Deutsche
- Sarrazin versucht, durch den exorbitanten Gebrauch von Statistiken seine Thesen unangreifbar zu machen;
  auch wenn die meisten Statistiken nicht oder schwer angreifbar sind, so ist es doch ihre Interpretation
- Sarrazin provoziert und beleidigt gerne
- Sarrazin wirft Migranten einerseits Arbeitsverweigerung vor, andererseits wirft er ihnen vor, dass sie es nur bis
  zur Stufe des Lebensmittelhandels schaffen; ist solch ein Berufsfeld denn ein Problem?
- Migranten, die es den Einheimischen schulisch "einmal zeigen wollen", sich anpassen und gute Noten schreiben,
  werden trotzdem sehr oft von Personalchefs bei Bewerbungen abgeblockt!

FAZIT:
Alles in allem erscheinen die Ausführungen Sarrazins problematisch. Man kann jedoch nicht sagen, dass er in jedem einzelnen Punkt Unrecht hat. Ärger mit Migrantengruppen kennen die meisten Bundesbürger aus ihrem persönlichen Umfeld und sie lassen sich auch mit Statistiken belegen. Auch ist aggressives Missionieren aus dem islamischen Kulturbereich ein Problem und wirkt destabilisierend.
Es ist aber die Frage ob man dafür generell solch grosse Gruppen beleidigen muss und ob die biologischen Untermauerungen wirklich stichhaltig sind. Geht es Sarrazin, der bei einem längeren Betrachtungswinkel schon viele Gruppen beleidigt und verhöhnt hat (Schüler, Studenten, Berliner, Arbeitslose, Migranten) wirklich um die Sache, oder um die Provokation selbst? Und wie will er beweisen, dass im Osmanischen Reich gehäuft Erbfehler aufgetreten seien? Wie konnte das Osmanische Reich dann lange Zeit so stark auftreten?
Sarrazin zeigt, dass er Genuss aus der Provokation empfinden. Dasselbe gilt für die Macht über Menschen, wie man aus seinen Auslassungen als Finanzsenator ersehen kann.
Sarrazin selber hat wiederholt darauf hingewiesen, unter welch ökonomisch harten Verhältnissen er herangewachsen ist und dass er als Schüler selber verhaltensauffällig war. Das gibt ihm allerdings nicht das Recht, sich wiederholt dermassen abwertend über bestimmte Bevölkerungsgruppen zu äussern, auch wenn ein bestimmter Teil dieser Gruppen sich wirklich falsch verhält.




MATERIE

Materie (lat. materia, griech. ulh/hylé) ist ein sehr allgemeiner Begriff, der in der Antike ursprünglich Stoff, Bauholz o. ä. bedeutete. Gemeint sind damit feste Stoffe, die in der Physik durch den Begriff (und die Eigenschaft) Masse gekennzeichnet werden. Damit werden sie von Energie oder vom Nichts abgegrenzt. Die Energie kann z. B. in Wellenform beschrieben werden.

In der Philosophie ist der Begriff der Materie allgemeiner verwendet. Er kann zwar auch noch feste Stoffe kennzeichnen, wird aber oft zur Bezeichnung für die Basis (Grundlage) unseres Lebens und Seins verwendet. Daher versteht man unter Materie z. B. auch die biologischen Grundlagen des Seins, manchmal auch die ökonomischen Grundlagen des Seins.
Ausserdem wird er oft zum Begriff Geist (Idee(n), Bewusstsein) in Gegensatz gesetzt und abgegrenzt. Hier entsteht dann immer wieder ein Streit, ob die Materie als Basis den Geist trägt oder dieser unabhängig von ihr existiert. Daraus entstehen dann Ansätze wie Materialismus, Idealismus (von der Welt der Ideen) oder als Vermittlung Dualismus.

In der hiesigen Darstellung wird die Ansicht vertreten, dass die Materie die Grundlage des menschlichen Geistes ist, dieser also nicht völlig autonom existiert.
Der Materialismus wird aber nicht so weit getrieben, dass man davon ausgeht, dass nur die Materie überhaupt existiert. Der Geist existiert auch und ist der separaten Betrachtung wert, aber er existiert letztendlich in Abhängigkeit von der Materie.
Beispiele und Indizien für diese Ansicht findet man schon bei LaMettrie im 18. Jhd., der als Arzt und Materialist darauf hingewiesen hat, dass der menschliche Geist, wenn der Körper durch eine Krankheit geschwächt ist, weniger gut funktioniert.

Der Materialismus als Ansatz wird aber aus verschiedenen Gründen kritisch gesehen:
- Der Mensch ist gewohnt, von seinem Ich, also seinem Geist, die Welt zu sehen.
  Die Idee einer Fremdbestimmung ("Fernsteuerung") durch die Materie ist ihm fremd.
- Materialisten sind meistens Atheisten und stellen damit überkommene Weltbilder auf den Kopf.
- Materialisten glauben, dass der Mensch sterblich ist (auch seine Seele bzw. sein Geist,) -
  solange die Naturwissenschaften noch keine Möglichkeit gefunden haben, den Körper zu konservieren
  oder den Geist technisch auszulesen und auf einen beständigeren Körper zu übertragen!
- Materialisten wird vorgeworfen, da sie eine Metaphysik und damit zumeist auch höhere Moralvorstellungen ablehnen,
  dem rücksichtslosen Hedonismus und ggf. sogar der Amoral Vorschub zu leisten.
- Materialisten wird - manchmal zu Recht - Zynismus vorgeworfen, da sie etwas Totes oder zumindest
  Nicht-Beseeltes verehren.



Dienstag, 20. August 2013

GROSSE DENKER

Es ist schwierig, die Namen von grossen bzw. wichtigen Denkern auch nur auf einer Liste aufzuzählen.
Wie soll man beurteilen, welche Denker der Weltgeschichte wichtig sind und warum?
Und für wen sind sie wichtig? Am Ende erhält man eine etwas subjektive Auswahl.

Schon in der Schule haben wir festgestellt, dass wir uns mit relativ wenigen Denkern auch nur annähernd identifizieren können. Das gilt auch für sogenannte "grosse Geister" wie Platon und Aristoteles, deren Denken antidemokratische und gräkomane Tendenzen hatte und daher eine Rücksichtslosigkeit gegenüber anderen (und anders Denkenden) offenbart. Gleichzeitig kann man auch einige weniger bekannte Denker für gross halten. Gibt es in historischer Dimension so etwas wie "Geistesverwandschaft" mit bestimmten Denkern?

Karl Jaspers z. B. definierte Sokrates, Buddha, Konfuzius und Jesus als grosse Denker. Diese "massgebenden Menschen" stammten bis auf Jesus alle aus der für ihn so bezeichneten "Achsenzeit" von 800 v. Chr. - 200 v. Chr.
Bei Jesus kann man sich inhaltlich darüber streiten, ob er in diese Reihe gehört. Seine Wirkung war zweifelsfrei gross, aber seine Vorstellungen voller Irrationalismen. Auch Konfuzius ist umstritten.
Aus unserer Sicht können aber Sokrates und Buddha als gross bewertet werden, auch wenn die Lehre Buddhas bis heute seltsame esoterische Umwandlungen erfahren hat und manchmal verklärt wird.



AGAMBEN, GIORGIO




BUDDHA (SIDDHARTHA GAUTAMA)

Buddha war ein Denker, der sich anhand von Erlebnissen im eigenen Leben mit dem Leben im rechten Mass beschäftigt hat. Er stellte fest, dass man zwischen Askese und Schwelgerei leben muss und führte das genauer aus. Der historische Buddha ist allerdings nur bedingt greifbar.
Heute werden allerdings sowohl buddhistisch geprägte Länder verherrlicht als auch esoterisch geprägte Importe in Industrieländern überschätzt. Es ist empirisch betrachtet keineswegs so, dass es in buddhistischen Milieus keine Gewalt und keine Irrationalismen gäbe.


DARWIN, CHARLES

File:Charles Darwin by Julia Margaret Cameron.jpg


DIAGORAS


FEUERBACH, LUDWIG

File:Feuerbach Ludwig.jpg


FOUCAULT, MICHEL




HENTSCHEL, STEFAN



Es mag etwas extrem wirken, eine ehemalige Grösse des Hamburger Rotlichts unter die Reihe der Grossen Denker einzureihen. Doch es geht hier nicht darum, Hentschels kriminelle Aktivitäten zu loben.
Hentschel war lange ein energetischer Typ mit strategischen und taktischen Fähigkeiten, bis er nach mehreren Rückschlägen im Milieu ausbrannte. Er verfügte auch über ein entsprechendes Auftreten und ein Bewusstsein, wie man sein Leben erlebnisintensiv gestalten kann.


HERODOT

File:Herodotos Met 91.8.jpg


METTRIE, JULIEN OFFRAY DE LA

File:Julien Offray de La Mettrie.jpg


LUKIAN VON SAMOSATA

Lukian von Samosata stammt sowohl aus einem nichtgriechischen Milieu als auch aus einem nichtliterarischen Milieu und lernte zunächst einen Handwerksberuf. Umso erstaunlicher ist es, dass er trotzdem einer der grossen griechischen Literaten wurde. Lukian war geradezu ein Vielschreiber.
Seine Abhandlungen mit und zu vielen verschiedenen Themen waren sowohl unterhaltsam als auch sozialkritisch.
Berühmt sind u. a. seine Göttergespräche, seine Hetärengespräche, der Lügenfreund, der ungelehrte Büchernarr, Ikaromenippos und wie man Geschichte schreiben soll. Einige Werke grenzen an Science Fiction.
Wieland übersetzte sein gesamtes Werk ins Deutsche, Schiller und Goethe wurden von ihm beeinflusst.


NIETZSCHE, FRIEDRICH




ROSZAK, THEODORE

File:Theodore Roszak late 1960s.jpg

Theodore Roszak ist ein in Europa weniger bekannter US-amerikanischer Historiker und Sozialkritiker. Roszak hat in den 60er-Jahren über die dissidenten sozialen Bewegungen geschrieben und den Begriff Counter Culture geprägt ("The Making of a Counter Culture", 1969), später ging er kritisch auf die Computerisierung der Gesellschaft der Industrieländer ein und danach befasste er sich mit Ökopsychologie. Roszak vertrat in "The Cult of Information" (1986) die These, dass die Computerisierung viele sozial progressive Entwicklungen der 60er-Jahre wieder zurückdrehen würde, auch wenn sich einige Computerfreaks selber progressiven Ansichten verschrieben hätten. In "The Voice of the Earth" (1992) befasst er sich mit der noch relativ jungen Disziplin der Ökopsychologie, die die Wechselbeziehungen zwischen Mensch und Umwelt analysiert. In seinen letzten Lebensjahren schrieb Roszak über das US-Imperium, seine politische und wirtschaftliche Kraft und die von ihm ausgehenden Gefahren.
Roszak schrieb noch über viele andere Themen und verfasste einige berühmte Romane.


SOKRATES

File:Socrates Louvre.jpg


THUKYDIDES

File:Thukydides.jpg


VOLTAIRE

File:Atelier de Nicolas de Largillière, portrait de Voltaire, détail (musée Carnavalet) -001.jpg


WALLERSTEIN, IMMANUEL

File:Immanuel Wallerstein.2008.jpg