Sonntag, 15. Juni 2014

APHORISMEN

HIERARCHIEN

Es ist erstaunlich, wie stark Hierarchien in unserer Gesellschaft wirken, besonders in Staat und Wirtschaft, und es ist ebenso erstaunlich, wie unkritisch Menschen diese annehmen.
So lassen sich Arbeiter von einer manipulativen Rede eines Topmanagers anstacheln, obwohl dieser für die zu erbringende und durchaus wichtige Arbeit manchmal das 100-fache Entgelt bekommt.

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Es wird gerne über Sinn und Unsinn von Hierarchien gesprochen.
Um eine Organisation zum Funktionieren zu bringen und am Funktionieren zu halten, können sie schon eine Berechtigung haben. Sie sind also nicht per se schlecht.
In der Praxis ist es aber oft so, dass Hierarchien zum Selbstzweck dienen und nicht zum Funktionieren des "grossen Ganzen", also wenn man so will des Kollektivs. 
Menschen leben gerne ihre Herrschsucht aus und wollen für sich selbst einen möglichst grossen Anteil des Lohns der kollektiv erbrachten harten Arbeit abzweigen - mehr, als ihnen zusteht. 
Das muss bekämpft werden.
Unabhängig davon sollte man sich selbst ein gewisses Mass an "freien Zonen" schaffen, in denen das Individuum sich ausleben kann, ohne irgendwelchen gesellschaftlichen Zwängen (ausser naturgegebenen und unveränderlichen) zu unterstehen. In dieser Zone der Freiheit und der Kreativität wird einmal eine Möglichkeit zur Rekreation geschaffen, aber auch eine Chance zur Kreierung neuer und unkonventioneller Ansätze. 

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Sozial Engagierte setzen sich gerne für diskriminierte und unterprivilegierte Menschen ein.
Plakativ spricht man auch von Unterschicht oder Unterklasse, obwohl das ein fliessender Bereich ist und man die unterste Mittelschicht auch dazurechnen kann. Andere nennen es Prekariat.
Das Engagement für diese Leute ist moralisch und pragmatisch gerechtfertigt.
Allerdings darf man nicht vergessen, dass es auch "Mobbing von unten" und "Mobbing unten" gibt.

Das bedeutet, dass die Menschen, die am unteren Bereich der Gesellschaft leben, oft destruktives Verhalten zeigen, sich selbst das Leben schwer machen und andere gerne zu sich herunterziehen. Nicht alle "Prekären" sind so, aber dieses Verhalten ist oft zu beobachten.
Ursachen dafür sind eine allgemeine Aggressivität aufgrund von vorangegangener Sozialisation und akutem Konkurrenzdruck, fehlende Bildung, fehlende Manieren oder einfach die Motivation, sein Ego (wieder) aufzubauen, indem man andere zu sich herunterzieht.


FEMINISMUS

In der öffentlichen Diskussion wird sich gerne über das Pro und Contra von Feminismus ausgelassen.
Das ist ein schwer zu erörterndes Problem. Es hängt auch mit der generellen Erörterung der Vor- und Nachteile der 60er-Jahre-Bewegungen zusammen (obwohl es mehrere Feminismuswellen gab).
In einigen Zentren ("Foci") des Feminismus ging der Radikalismus zu weit, man darf aber nicht vergessen, dass es in der Breite der Bevölkerung ziemlich viele reaktionäre "Cluster" gab, die aufzubrechen waren, wenn man die Freiheit wollte.
Früher waren viele Frauen so stark von ihrem Mann abhängig, dass, wenn sie zufällig an den falschen gerieten, ihr Leben quasi vorbei war. Andererseits muss man sagen, dass viele dieser dann entstehenden Opfer ihre Frustrationen an anderen Personen (z. B. ihren Kindern) ausliessen und diese dann auch zu Opfern machten und dass sich viele in religiöse Irrationalismen (Wahnvorstellungen) flüchteten.

Ein Kernproblem des Feminismus in seinen vielen Schattierungen ist trotzdem, dass der das Bild der Opfer-Frau zum Kult erhoben hat. Das mag zwar früher in vielen Bereichen gestimmt haben, aber in modernen Gesellschaften lässt es sich so nicht mehr halten.
Schon früher gab es Frauen, die tödliche Hofintrigen spannen wie z. B. Kleopatra oder die Frauen am römischen Kaiserhof.
Heute ist es so, dass Frauen durch vielfältige "Antidiskriminierungsprogramme" in einigen Bereichen wie z. B. der Bildung schon privilegiert werden. Wenn z. B. Mädchen im Physikunterricht schlechtere Noten schreiben, schreibt man das der Diskriminierung zu und verlangt nach Gegenmassnahmen. Wenn aber Jungen im Sprachenunterricht schlechter Abschneiden, wertet man das als Faulheit und tut nichts oder fast nichts.
Ausserdem ist es so, dass die traditionelle Frauenrolle für die Frauen nicht nur Nachteile gebracht hat.
So sieht man heute oft eine opportunistische Kombinierung beider Rollen.
Es gibt viele Fälle, in denen Frauen zwar "modern" ihr eigenes Geld verdienen, gleichzeitig aber bei einer Scheidung "klassisch" vom Mann Unterhalt verlangen und das Sorgerecht über ihre Kinder erhalten wollen. Das ist eine Schweinerei!

Auf längere Sicht werden solche Freiheitsbewegungen vielleicht transformiert in Richtung eines Zuwachses an Freiheit des Individuums. Diese Freiheit ist ganz wichtig, solange sie nicht zu einem antisozialen Hyperindividualismus führt.


TECHNIK UND IHRE KRITIK

Die Fortschreitende Technisierung zieht eine erhebliche Technikkritik mit sich. Das ist nicht neu, das gab es schon zu verschiedenen Phasen, z. B. in der Zeit der (jeweiligen) Industrialisierung.
Auf der anderen Seite scheint es derzeit so zu sein, dass viele Menschen im Alltag sich den Veränderungen der Gesellschaft anzupassen scheinen.

Aus unserer Sicht ist die Entwicklung der Technisierung sehr, sehr kritisch zu sehen.
Das heisst aber nicht, dass sie komplett abzulehnen wäre.
Man zieht sich ja leicht den Vorwurf zu, "technikfeindlich" zu sein oder gar in die Steinzeit zurück zu wollen.

Das Problem scheint eher zu sein, dass die Technik falsch entwickelt und angewendet wird.
Es ist allerdings nicht so leicht, das zu wenden. Es bestehen aber klare Fehlentwicklungen.

Der Kern der Kritik sollte dabei auf die Perspektive zielen: Wir gehen von uns als Subjekt weg und schauen auf Objekte. Wir kaufen z. B. Autos, um damit nicht nur von A nach B fahren, sondern auch angeben zu können. Sicher befriedigen wir auch unseren Spieltrieb.
Einen ähnlichen Vorgang sieht man bei Computern.
Das Problem ist nun, dass wir durch diese spezielle Perspektive auf Objekte hin das Subjekt vernachlässigen. Und das meint nicht nur das Subjekt in bezug auf unser psychisches Befinden, sondern auch in bezug auf unsere körperliche Gesundheit.

Es müsste viel mehr Energie dazu verwendet werden, den Körper zu kurieren oder schon prophylaktisch den gesunden Körper schon so zu begleiten und zu überwachen, dass er gar nicht erst krank wird. Hier liegen riesige Themengebiete im Argen!
Kein Auto - so verständlich auch die Liebe zu schicken Autos sein mag - und kein modischer Kleincomputer rechtfertigen eine derartige Vernachlässigung des Medizinischen.

Ganz pragmatisch gesagt: Die Leute, die man heute noch auf ihrem Smartphone herumspielen sieht, werden nach Ablauf des Zeitintervalls x tot sein; genauso wie diejenigen, die wir auf Bildern aus der Zeit von 1900 oder sogar 1950 freudig herumtollen sahen/sehen, heute tot sind. In dem Moment, in dem die Aufnahme gemacht wurde, dachte noch fast niemand daran.

Entsprechend muss es unser Ziel sein, die physische und psychische Gesundheit und gemeinhin die Wohlfahrt zu verbessen und daran zu arbeiten, dass wir eine Lebensverlängerung erreichen, letztendlich bis hin zum ewigen Leben.
Zu vernachlässigen (nicht auszurotten) sind dagegen kurzfristige Eitelkeiten, auf politischer Ebene Territorialkonflikte (auch wenn diese nicht ganz unwichtig sind) und andere Energieverschwender.
Ein Staat muss aber ein gewisses Territorium halten und auch militärisch sichern. Zumindest muss er das so lange, bis eine Weltgesellschaft, ein Weltstaat oder eine interplanetare Expansionsmöglichkeit gewährt sind.






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